Die meisterliche Drei
In meinem einjährigen Studium an der German Speakers Academy (GSA) in 2016 mit dem Abschluss „Professional Speaker“ habe ich gelernt, dass ich nach jahrelanger Erfahrung doch längst noch nicht alles wusste über Bühnenpräsenz und richtig gutes Präsentieren.
Vor allem lernte ich an der Academy: Es gibt die magische Drei: Drei Faktoren, drei Tipps, drei Trends, drei Dos & drei Don’ts. Dabei geht es auch um die Einteilung der Präsentation / des Vortrags. Das vereinfacht vieles. Früher habe ich zehn Tipps gegeben, 20 Trends vermeldet oder sieben Dos & Don’ts ausgemacht. Was für eine Überfrachtung von Informationen…Klar, dass die Zuschauer da abschalten.
Mein Tipp also: Drei Punkte nennen, die weiteren als Handout ausgeben oder nach und nach als Blogbeitrag oder Facebook-Posting veröffentlichen. Wer wirklich interessiert ist, wird sie sich auch nach dem Vortrag durchlesen. Es ist außerdem eine gute Möglichkeit, den Kontakt zu den Zuhörern zu halten und gegebenenfalls zu intensivieren.
Wer sich zu schwer damit tut, die wichtigsten drei Punkte herauszustellen, sollte sich drei griffige Oberbegriffe suchen, worunter er dann beispielsweise neun kurze Tipps subsummieren kann. Aber, weniger ist mehr: Ich beherzige meine Dreier-Regel eigentlich konsequent – es sei denn, ich bin mit anderen Absolventen der GSA auf derselben Veranstaltung ;-), die natürlich auch die Dreier-Einteilung verinnerlicht haben. Dann wähle ich zwei oder vier Punkte, damit ich mich aus der Gruppe abhebe.
Noch ein Tipp: Wenn mir eine Sache ganz besonders wichtig ist, dann mache ich es wie der Detektiv aus der Serie „Columbo“, der am Ende sagt: „One more thing!“ bzw. „Eins noch!“. Allein dadurch ist mir die Aufmerksamkeit aller noch einmal sicher, da klar ist: Es kommt noch etwas Wichtiges. Sei es ein damit sneaky angefügter vierter Punkt, ein witziger Beitrag oder ein Aspekt, den ich zu bedenken geben will.
Im Allgemeinen gilt aber: Alle guten Dinge sind drei. Ich beherzige diese Regel und lege allen Sprechern nahe, es ebenfalls zu tun. Immer an Goethe denken, der wusste: der Meister zeigt sich in seiner Begrenzung!